Chart des Monats April: Stationärer Einzelhandelsumsatz versus E-Commerce


Chart des Monats
04.04.2023 Autor/en: Dr. Joseph Frechen and Felix Schrader

Von Augenoptik bis Zimmerpflanzen: Für zahlreiche Warengruppen erheben wir Verbrauchsausgaben, u.a. für Auswirkungs- und Risikoanalysen sowie die Standortsuche. Der E-Commerce-Anteil wird auch in Zukunft immer größer, allerdings je nach Warengruppe sehr unterschiedlich.

Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland hat in den Jahren von 2019 bis 2022 aufgrund verschiedener Faktoren eine ungewöhnliche Entwicklung vollzogen. Während in den letzten zehn Jahren ein durchschnittliches nominales Wachstum von durchschnittlich rd. 3 % pro Jahr zu beobachten war, stieg dieses mit Beginn der Pandemie 2020 u.a. durch die Umsatzverlagerungen aus der Gastronomie in den Lebensmitteleinzelhandel sprunghaft an.

Spätestens ab 2021 hat der stationäre Einzelhandel durch die verhängten Ladenschließungen während der Lockdown-Phasen einen deutlichen Umsatzeinbruch erlitten, der allerdings durch ein erhebliches Umsatzwachstum des E-Commerce kompensiert wurde, sodass auch in dem Jahr der Einzelhandelsumsatz gewachsen ist.

Für das Jahr 2022 setzte sich der nominale Wachstumspfad fort. Gleichwohl wird dieser wesentlich durch die gestiegene Inflation in der Folge des Kriegs in der Ukraine und der Energiekrise getragen und war real sogar leicht rückläufig. Es hat sich eine leichte Erholung des stationären Handels gezeigt, während der interaktive Handel einen deutlichen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr erfährt. Insgesamt bleibt dem E-Commerce aber ein durch die Pandemie gestiegenes Umsatzniveau erhalten.

Für die kommenden Jahre wird mit einer allmählichen Normalisierung der Inflation und einer Annäherung an das 2-%-Ziel der Europäischen Zentralbank und einem moderaten Wachstum des privaten Konsums gerechnet. In der Folge ist auch ein stetiges Wachstum des Einzelhandelsumsatzes zu erwarten. Der Umsatzanteil des E-Commerce wird sich dabei stetig vergrößern. Je nach Warengruppe gibt es jedoch deutliche Unterschiede, wie der detaillierte Bericht (erscheint in Kürze) zeigt.

 

Hinweis: Die Verbrauchausgaben für ausgewählte Warengruppen werden jährlich veröffentlicht und sind in Kürze als Download verfügbar. Mehr Infos in Kürze hier: https://bulwiengesa.de/de/publikationen

Ansprechpartner: Dr. Joseph Frechen, Bereichsleiter Einzelhandel und Niederlassungsleiter Hamburg, frechen@bulwiengesa.de, und Felix Schrader, Senior Consultant im Bereich Einzelhandel, schrader@bulwiengesa.de.

Das könnte Sie auch interessieren

Für unser Magazin haben wir relevante Themen, häufig auf Basis unserer Studien, Analysen und Projekte, zusammengefasst und leserfreundlich aufbereitet. So ist ein schneller Überblick über Aktuelles aus der Immobilienbranche garantiert.

Chart des Monats Dezember: Neue Pflegeimmobilien braucht das Land

Viele Pflegeheime sind nicht mehr zeitgemäß. Die Baustandards haben sich grundlegend verändert, längst möchte niemand mehr „Verwahranstalten“. Daher muss bei der Planung der Pflegeinfrastruktur nicht nur der zusätzliche Bedarf an Pflegeplätzen, sondern auch der Substitutionsbedarf berücksichtigt werden.
>

Chart des Monats November: Top-Büros sind weiter nachgefragt

Der Büro-Leerstand in den sieben A-Städten nimmt zu. Nach klassischer ökonomischer Logik müssten die Mieten also sinken. Doch unsere Quartalszahlen zeigen: Die Spitzenmieten steigen noch immer
>

Chart des Monats Oktober: Boom der Randlagen

Die gerade publizierte Studie „Logistik und Immobilien 2023“ zeigt: Vormalige Regionen aus der „zweiten Reihe“ sind immer stärker nachgefragt – selbst diejenigen außerhalb der klassischen Logistikregionen. Und der Trend setzt sich fort
>

Interessante Publikationen

Hier finden Sie Studien und Analysen, die wir teilweise im Kundenauftrag erstellt haben oder in Eigenregie auf Basis unserer Daten und Martexpertise. Viele können Sie kostenfrei hier herunterladen und lesen.

Erdgeschosse 5.0

Projekt Erdgeschosse 5.0 – die zweite Auflage der Erdgeschoss-Studie ist erschienen.
>

Die 5 %-Studie 2023 – wo investieren sich noch lohnt

bulwiengesa hat zum neunten Mal die Renditepotenziale der deutschen Immobilienmärkte analysiert.
>

Studie: Gesamtmietbetrachtung Büromarkt Deutschland

bulwiengesa und die BAUAKADEMIE haben Miet- und Betriebskosten analysiert und erstmalig Perspektiven von Investoren und Mietern vereint.
>