Onlinehandel macht Logistikflächen rar
Bestellt wird so viel wie nie zuvor. Aber schon vor der Pandemie war der Onlinehandel ein großer Treiber für die Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen. Noch sind die Standortnetze im Bereich E-Commerce jedoch nicht komplett ausgebaut – Logistiker fahnden in allen Lagen weiter nach Flächen jeglicher Größe.
Die Nachfrage nach Logistik- und Lagerflächen ist ungebrochen. Ein wesentlicher Treiber ist der zunehmende Onlinehandel. Gerade in der Pandemie ist das Bestellvolumen rasant angestiegen: 2020 erzielte der Internet- und Versandhandel in Deutschland ein Umsatzplus von weit über 20 %. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen.
Für eine höhere Flächennachfrage spricht auch die Systemrelevanz der Logistik, die in der Krise sichtbar wurde. Die Rufe nach einer verstärkten Lagerhaltung, um Lieferengpässe in der Supply Chain zu vermeiden, wurden lauter, wenngleich der Rückgang des weltweiten Handels und die zeitweisen Stillstände in den Produktionsstätten 2020 bei einigen Logistiksektoren auch Einbußen verursachten.
Zweifellos ist der E-Commerce die treibende Kraft der Flächennachfrage – auch der vergangenen Jahre. Allerdings sind die Standortnetze in dem relativ jungen Sektor noch nicht komplett ausgebaut. Daher fragen Logistiker Flächen nach, sowohl für großflächige Fulfillmentcenter außerhalb der Städte als auch für urbane Logistikhubs für die Zustellung an den Endverbraucher. Deutlich wird die wachsende Bedeutung des E-Commerce auch am rasant gestiegenen Anteil an den Flächenumsätzen in Logistikimmobilien: Lag der Anteil des E-Commerce im Jahr 2010 noch bei 5,4 %, stieg er 2020 auf rund 15 %.
Eine Folge der hohen Nachfrage nach Logistikimmobilien ist ein beständiges Wachstum der Fertigstellungsvolumina, denn natürlich reagieren Projektentwickler seit langem auf die Entwicklung. Ebenso Investoren: Im Jahr 2020 sind einige große Fonds ins Leben gerufen worden, die gezielt Logistikimmobilien als Anlageziel definieren. Im Laufe der vergangenen Jahre sind immer mehr – auch ausländische – Akteure in den Markt eingetreten; auch solche, die sonst eher in anderen Assetklassen heimisch waren.
Trotz hoher Fertigstellungen ist jedoch noch immer ein Bedarfsüberhang zu verzeichnen. Besonders knapp sind die Flächen in sämtlichen größeren Ballungsräumen Deutschlands, auch wenn diese gleichzeitig die Regionen mit den höchsten Bauaktivitäten sind. An der Spitze stehen dabei die Logistikregionen Rhein-Main/Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Rhein-Ruhr und Hamburg.
Ansprechpartner:
Daniel Sopka
Junior Consultant Industrie und Logistik
sopka@bulwiengesa.de
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